Der Climathon Kick-off am 19.11.2020
Energie ist digital – der Climathon für die digitale Energiewende. Bei dem virtuellen Climathon arbeiten interdisziplinär zusammengestellte Teams aus ganz Deutschland an einem gemeinsamen Ziel: Kreative Lösungsansätze entwickeln, um die Probleme der urbanen Energieversorgung für die Energiewende wirtschaftlich, resilient und nachhaltig zu gestalten. Mit dem Kick-off hat der Climathon offiziell begonnen.
Am 19.11.2020 wurde der Climathon mit über 100 Teilnehmern und einer Begrüßung durch Dr.-Ing. Florian Samweber, Leiter der Stabstelle Innovation bei den Stadtwerken Augsburg, und Dr. Albrecht Reuter, Geschäftsführer der Fichtner IT Consulting GmbH und Gesamtprojektleiter C/sells, eingeläutet. Um den Teilnehmern die vor ihnen stehenden Herausforderungen vor Augen zu halten, nennt Dr. Albrecht Reuter noch einmal das gemeinsame Ziel: Emissionsfreiheit 2050. Um dieses Ziel zu erreichen, spielt die Energiewende und die Transformation des urbanen Raums zur Einsparung von CO₂ -Emissionen eine zentrale Rolle.
Nach der Kurzvorstellung der Coaches und Informationen zum Ablauf des Climathons zeigt Prof. Dr.-Ing. Wolfang Mauch, Forschungsstelle für Energiewirtschaft, in seiner Keynote die Herausforderungen im (digitalen) Energiesystem auf. „Die Energie schreit nach Digitalisierung!“, weiter stellt er klar fest: „Wir müssen weg vom CO₂.“ Herausforderungen für dieses Ziel sieht er vor allem im wachsenden Energiebedarf, vor allem im Hinblick auf E-Mobilität und E-Speicherung, aber auch der steigenden Energieproduktion in den Kraftwerken. Chancen für die Digitalisierung der Energiewirtschaft sieht Herr Prof. Mauch im Smart-Meter Gateway, in der Digitalisierung der Netztreiber und der daraus folgenden neuen Rollen und Möglichkeiten für BürgerInnen im Energiesystem und der daraus entstehenden neuen partizipativen Geschäftsmodellen.
Als Use-Case werden die aktuellen Herausforderungen der Stadt Augsburg durch Dr.-Ing. Florian Samweber aufgezeigt. Mit seinen ca. 300.000 Einwohner kämpft Augsburg vor allem mit einer dichten Innenstadt mit alten Gebäuden, sowie viel Personenverkehr in den Straßen, energieintensiven Industriegebieten und einer hohen Siedlungsdichte. Obwohl die Stadtwerke bereits viele nachhaltige Maßnahmen implementiert haben, wollen sie mithilfe von Digitalisierung und Dezentralisierung noch umweltschonender werden. „Wir versuchen Digitalisierung, Dekarbonisierung und Dezentralität voranzubringen“, so Samweber. Herausforderungen stellen dabei insbesondere die Frage nach Wirtschaftlichkeit, geeigneten Standorten und intelligenten Lösungen für die Stadtwerke dar, um neben der Energieerzeugung vor allem den ÖPNV und der Mobilität weiterhin finanziell aufrechterhalten zu können. Genau hier sind die Teams vom Climathon 2020 gefragt!
Bevor die Teams in den Breakout-Sessions mit der Teamarbeit beginnen, folgt ein kurzer Vortrag von Daniel Barth, Innovations-Coach von creaffective GmbH. Die TeilnehmerInnen werden an die Gestaltung einer positiven Gruppenatmosphäre nach dem „Double-Diamond“-Prinzip erinnert, um so Systematic Creative Thinking zu ermöglichen. Für einen guten Start werden die einzelnen Arbeitsschritte zunächst besprochen und jedem Team eine Arbeitsumgebung mit einem Miro Board bereitgestellt. Die Teamarbeit-Sessions werden von den verschiedenen Coaches unterstützt.
In den einzelnen Sessions verfolgten die 15 Teilnehmergruppen unterschiedliche Ansätze und Ziele. Im Vordergrund des ersten Treffens: Das Kennenlernen der Team-Mitglieder und die erste Sammlung und Entwicklung von Ideenvorschlägen. Die Ideen der Teams sind breit gefächert und reichen von der Erstellung von Datenbasen bis hin zu Diffusionstools einer Wärmepumpe, Smart Grids und dynamischen Stromtarifen durch Sektorkopplung. Diese werden nächsten Montag, den 23.11.2020, von den Teams in der zweiten Session des Climathons 2020 weiterentwickelt. Ziel der nächsten Sitzung wird es sein, die verschiedenen Ideen in den Gruppen zu konkreten Umsetzungsvorhaben zu entwickeln.